Angelhaken mit Lösevorrichtung

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Funktionsweise beim Hakenlösen
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Funktionsweise bei Schnurrriss

Beim Angeln kommt es leider immer wieder vor, dass ein Fisch den Haken zu tief schluckt. Soll der Fisch nach dem Fangen zurückgesetzt werden, z.B. weil es sich um eine geschützte Art handelt, kann das aufwendige Entfernen des Hakens mit Werkzeugen zu weiteren Verletzungen führen. In Kombination mit einer langen Luftexposition des Fischs sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich. 

Wir haben einen simplen, aber effektiven Weg gefunden den Haken mit einer zweiten Schnur auszustatten, die es ermöglicht das Zurücksetzten des Fischs zu erleichtern. Die Hilfsschnur ist so befestigt, dass sie im Normalzustand nicht gespannt ist. Wenn der Angler den Haken lösen möchte, zieht er an der Schnur, die am Bogen des Hakens befestigt ist. Dadurch dreht sich der Haken und wird gelöst. Die Überlebenschancen des Fischs steigen deutlich, weil der Haken noch im Wasser schonend entfernt werden kann. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einem Riss des Vorfachs durch Überlastung der Haken nicht im Wasser verbleibt, sondern an der Hilfsschnur aus dem Fisch oder Gegenstand heraus gezogen wird. Dadurch stellt der Haken keine Gefahr für Fische, Wasservögel oder andere Lebewesen dar. 

 

Diese Technik ist nicht geschützt und steht daher jedem frei zur Verfügung. 

Nachfolgend erfährst du, wie du die Montage ganz einfach selber bauen kannst.

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Angelhaken mit Lösevorrichtung


Anleitung

Die Montage zum einfachen Lösen tiefsitzender Haken kannst du dir ganz einfach selber bauen. In der Bildergalerie sind die einzelnen Schritte dargestellt.

  1. Zunächst benötigst du einen Haken, ein Stück Schrumpfschlauch und etwas von der Schnur, die du als Vorfach verwenden möchtest. Der Haken sollte im Idealfall einen kurzen Schenkel, ein nach innen geneigtes Öhr und eine geschränkte Spitze aufweisen. Auf einen Widerhaken sollte verzichtet werden. Gut geeignet ist beispielsweise der KRANK B von KORDA.
  2. Zunächst wird die Schnur wie gewohnt an den Haken geknotet (z.B. mit einem Snell Knot). Zu beachten ist allerdings, dass beide Schnurenden ungefähr gleich lang sein müssen, jeweils ungefähr mit der gewünschten Vorfachlänge.
  3. Der Schrumpfschlauch wird nun von oben über das Öhr auf den Haken geschoben, sodass das eigentliche Vorfach nach oben zeigt und die Hilfsschnur am Schenkel des Hakens anliegt. Die Schnur sollte ein Stück unterhalb der Hakenspitze aus dem Schrumpflauch kommen. Durch Erhitzen mit Wasserdampf wird der Schrumpfschlauch in der Position fixiert. 
  4. Anschließend werden die beiden Schnüre zusammengeführt und entweder mit einer Schlaufe verbunden, oder mit zwei separaten Schlaufen in einen Wirbel eingehängt.

 

Weitere Tipps für nachhaltiges Angeln:

 

  • Verzichte auf Widerhaken. Das Angeln mit Widerhaken ist nicht mehr zeitgemäß. In den seltensten Fällen dient das Angeln heutzutage dem Nahrungserwerb. Es ist besser das Risiko einzugehen, einen Fisch zu verlieren, als den Fisch unnötig stark zu verletzen. 
  • Berühre den Fisch nur mit nassen Händen. Bei der Berührung des Fischs mit trockenen Händen wird die Schleimhaut, ein wichtiger Teil des Immunsystems, verletzt. Dadurch wird der Fisch anfälliger für Infektionen. 
  • Vermeide eine lange Luftexposition. Mit jeder Sekunde, die der Fisch außerhalb des Wassers ist, sinkt seine Überlebenschance. Der Fisch sollte möglichst im Wasser vom Haken befreit werden und auch das Fotografieren des Fischs sollte, falls überhaupt nötig, an der Wasseroberfläche stattfinden.
  • Verwende einen gummierten Kescher. Hier gilt das Gleiche wie bei den nassen Händen. Ein herkömmlicher Kescher verletzt die Schleimhaut stärker als ein Modell mit einem gummierten Netz.
  • Reduziere die Anzahl der Haken. Einige Kunstköder sind serienmäßig mit zwei oder drei Drillingen ausgestattet. Überlege dir, ob diese wirklich alle nötig sind, oder du den Köder lieber umrüsten solltest.
  • Hinterlasse keinen Müll. Dieser ist nicht nur für andere Menschen unansehnlich, sondern stellt auch für die Umwelt ein großes Risiko dar. Insbesondere von zurückgelassenen Angelschnüren geht eine große Gefahr für Tiere aus.