Wer sich mit Hydroponik beschäftigt und große Erträge einfahren möchte, kommt auf Dauer um das Thema Wasserwerte nicht herum. Die beiden wichtigsten Parameter sind der EC-Wert und der pH-Wert. Da diese von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Temperatur, dem CO₂-Gehalt und dem Verbrauch der Nährstoffe durch die Pflanzen abhängen, ist es wichtig die Werte regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf nachzujustieren.
EC-Wert
Der EC-Wert ist ein Maß für die Leitfähigkeit (EC - electric conductivity) der Nährlösung. Die Leitfähigkeit steigt, je mehr Salze gelöst sind. Anhand dieses Werts kann bestimmt werden, ob ausreichend Nährstoffe im Wasser vorhanden sind. Bei einem hohen EC-Wert sind also ausreichend Nährstoffe verfügbar. Gleichzeitig fällt es der Pflanze aufgrund des osmotischen Drucks schwerer die Flüssigkeit aufzunehmen. Die richtige Konzentration ist daher entscheidend. Die Härte des Ausgangswassers beeinflusst den EC-Wert ebenfalls. Bei besonders hartem Wasser sind bereits viele Mineralien gelöst, sodass nur noch wenige Nährstoffe hinzugegeben werden können. Sollte dein Leistungswasser einen hohen Härtegrad aufweisen, ist es ratsam es mit sauberem Regenwasser, destilliertem oder gefiltertem Wasser zu verdünnen.
Die optimale Nährstoffkonzentration hängt von der Pflanzenart und dem Wachstumsstadium ab. Die empfohlenen Werte kann man entsprechenden Tabellen entnehmen. Grundsätzlich kann der Wert im Laufe des Wachstums gesteigert werden. In den ersten Tagen nach der Keimung, kommt die Pflanze auch mit reinem Wasser gut zurecht. Dies fördert sogar das Wurzelwachstum, weil die Pflanze nach einer Nährstoffquelle sucht. Wenn du dir bei der Menge der Düngerzugabe unsicher bist, empfehlen wir dir im Zweifel lieber zu niedrig als zu hoch zu dosieren. Dadurch kann die Pflanze in jedem Fall genug Flüssigkeit aufnehmen und gesund, wenn auch etwas langsamer, wachsen.
pH-Wert
Der pH-Wert gibt an, wie hoch die Konzentration an Wasserstoffionen in der Lösung ist, oder vereinfacht gesagt, wie sauer bzw. basisch sie ist. Je niedriger der pH-Wert ist, desto saurer ist die Flüssigkeit. Für die Hydroponik ist dieser Wert wichtig, weil die Aufnahmefähigkeit der Pflanzen von Nährstoffen davon abhängt. Die optimale Aufnahme variiert bei jedem Nährstoff. Da Pflanzen auch unterschiedliche Nährstoffzusammensetzungen bevorzugen, ist der ideale pH-Wert pflanzenabhängig. Grob kann man aber sagen, dass ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 für die meisten Pflanzen geeignet ist.
Beeinflusst wird der pH-Wert u.a. von der Temperatur und der CO₂-Konzentration in der Lösung. Das Kohlendioxid reagiert mit dem Wasser zu Kohlensäure und senkt den pH-Wert. Gelöste Mineralien haben eine Pufferwirkung und können pH-Wert-Schwankungen dämpfen. Ein hoher EC-Wert kann die Nährlösung also stabilisieren.
EC-Wert und pH-Wert sollten regelmäßig mit speziellen Messgeräten überprüft werden und bei Bedarf mit Dünger und Wasser bzw. professionellen pH-Anpassungslösungen korrigiert werden.
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