Was ist Aquaponik?

 

Der Begriff Aquaponik setzt sich aus Aquakultur und Hydroponik, einer Methode zum erdelosen Anbau von Pflanzen, zusammen. Die Aquaponik ist ein Verfahren, bei dem diese beiden Konzepte kombiniert werden, um ein Kreislaufsystem zu bilden. Das Verfahren nutzt die Vorteile der Aquakultur und der Hydroponik mit dem Ziel Ressourcen einzusparen.

 

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Der Grundgedanke ist, dass das von den Fischen verunreinigte Wasser den Pflanzen als Nährstoffquelle dient. Das Wasser muss dann nicht mehr aufwendig aufbereitet oder gewechselt werden und steht den Fischen wieder zur Verfügung. Der Kreislauf kommt ohne die Zugabe von Dünger aus. Lediglich das Fischfutter muss von außen in das System eingebracht werden. Als Ertrag werden sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrungsmittel erzeugt. Neben dem Fischtank und der Hydroponikanlage ist ein Biofilter als weitere Komponente notwendig. In diesem leben Bakterien, die die Nährstoffe pflanzenverfügbar machen.

 

 

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Nachhaltigkeit

 

Aufgrund der ressourceneffizienten Erzeugung von Lebensmitteln gilt die Aquaponik als besonders nachhaltig. Der Wasserverbrauch sinkt im Vergleich zur herkömmlichen Erzeugung um 50% bis 90%, abhängig von dem Aufbau der Anlage. Da rund 70% des globalen Süßwasserverbrauchs auf die Landwirtschaft und damit verbundene Arbeitsschritte zurückzuführen sind, spielt die effiziente Nutzung dieser Ressource besonders in wasserarmen Regionen eine zunehmende Rolle.

 

Der größte Energiebedarf bei einer Aquaponikanlage wird durch die Temperaturregelung verursacht, falls die Anlage ganzjährig betrieben wird. Durch die platzsparende Anordnung der Komponenten können höhere Erträge pro Fläche erzielt werden als bei der herkömmlichen Lebensmittelerzeugung. Dadurch fällt der Energiebedarf im Verhältnis geringer aus.

 

Fische sind als eiweißreiche Nahrungsquelle besonders geeignet, weil sie das Futter im Vergleich zu anderen Tieren sehr effizient verwerten. Zu Vergleichszwecken wird oft der Futterquotient, der angibt, wie groß das Verhältnis von benötigter Futtermenge zur aufgebauten Körpermasse des Tieres ist, betrachtet. Ein Futterquotient von 2 bedeutet beispielsweise, dass ein Tier zwei Kilogramm Futter fressen muss, um ein Kilogramm zuzunehmen. Lachs (stellvertretend für Fisch allgemein) liegt mit einem Futterquotienten von 1,2 deutlich unter dem Futterbedarf der Fleischlieferanten Rind (~ 9), Schwein (~ 6) und Huhn (~ 2).  Insbesondere, wenn der Fisch pflanzlich ernährt wird, wie es z.B. bei Tilapia und Karpfen möglich ist, wirkt sich dies positiv auf die CO2-Bilanz und die Überfischung der Meere aus.

 

Wird die Aquaponik privat oder in lokalen Farmen betrieben, entfallen durch die dezentrale Erzeugung Emissionen durch den Transport der Nahrungsmittel. Zudem kann auf die Verwendung von Einwegverpackungen verzichtet werden.

 

Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Aquaponik haben wir für euch zusammengefasst:

 

Vorteile

  • Lebensmittelproduktion unabhängig von geografischen Bedingungen
  • Optimale Nutzung aller Ressourcen
  • Weniger Insektenbefall (viele Schädlinge leben im Boden)
  • Skalierbare Anlagen
  • Ganzjährige Ernte möglich
  • Kein Unkraut
  • Kein Dünger notwendig

 

Nachteile

  • Teilweise hoher Energiebedarf (Pflanzenlampen, Heizung, Pumpen)
  • Komplexe Zusammenhänge (wenn eine Komponente nicht richtig funktioniert, ist der Rest der Anlage auch betroffen)
  • Knowhow in mehreren Disziplinen erforderlich 

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